von Nadine Witt
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25. Oktober 2017
Eine schlimme Zeit durchlebte Ulrike Ende der 60er und Anfang der 70er, ein wahres Martyrium. Aber sie jammerte oder beklagte sich nie. Vier Stunden lang saßen wir in einem Hamburger Restaurant und wurden es nicht müde, uns angeregt miteinander zu unterhalten. Inzwischen haben wir uns bereits oft getroffen oder telefonieren regelmäßig. In den Jahren nach ihrer Untersuchungshaft und dem ganzen Presserummel versuchte sie stets, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Heute lebt sie in einfachen Verhältnissen, strahlt aber dennoch eine tiefe Würde aus. Ich empfinde es immer wieder als erfrischend, Ulrike Roland zu treffen. Ich kann nicht anders, sie ist eine Frau, die ich einfach in mein Herz schließen muss. In ihrer bescheidenen und liebenswürdigen Art ist sie uneingeschränkt freundlich zu jedermann, dem sie begegnet. Für alles und jeden findet sie offene Worte. Sogar über sich selbst. Auch wenn sie ein Opfer der schlimmen Ereignisse von damals war, hat sie stets nach vorn geblickt, sich nie unterkriegen lassen. Eine starke Frau. Es waren die schönen Momente, an die sie sich zurückerinnerte. Diese nahmen den ganzen Raum in ihrer Gedankenwelt ein, malten sie bunt und ließen Erinnerung aufkommen, in denen das Licht heller strahlte, als es in Wirklichkeit der Fall war. so fragte ich mich: Kann man den anderen Teil einfach so ausblenden? Kann ein Mensch blind sein gegenüber den Erlebnissen, die Trauer, Enttäuschung, Unsicherheit oder Unverständnis hervorriefen? Oder tut er es, um sich einfach nur selbst zu schützen? Arwed tat Dinge, die Ulrike nicht verstand, aber sie hinterfragte sie auch nicht. Sie tat, was er von ihr verlangte ... als wollte sie um jeden Preis an ihrem Glück festhalten.